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17 A. Klimaflüchtlinge - zwischen realem Trend und diskursivem Hype

Zum Verhältnis zwischen Klimagerichtigkeit und globaler Bewegungsfreiheit

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Bereits heute gibt es weltweit über 25 Millionen Klimaflüchtlinge - und das dürfte nur der Anfang sein. Doch die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Flucht sind vielschichtig und keineswegs eindeutig: Wo sind verkürzte Regenzeiten, Überschwemmungen oder Dürre Auslöser von Flucht und wo verstärkt der Klimawandel lediglich die Migration aus Armut und perspektivlosen Verhältnissen? Macht der Begriff des „Klimaflüchtlings“ angesichts derart komplexer sozialer, ökologischer und ökonomischer Hintergründe überhaupt Sinn oder schafft er nicht nur neue Hierarchisierungen - so wie in der aktuellen Debatte zwischen guten bzw. legitimen Kriegs- und Diktatur-Flüchtlingen sowie schlechten bzw. illegitimen Armutsmigrant*innen unterschieden wird?

In dem Kurs sollen dies und weiteres insbesondere am Beispiel Westafrikas diskutiert werden, wo der Klimawandel bereits seit den 1980er Jahren auf dem Vormarsch ist. Ziel ist jedoch nicht nur, ein besseres Verständnis von Flucht und Migration in Zeiten des Klimawandels zu erarbeiten. Vielmehr soll es auch darum gehen, wie in Europa über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Flucht in der Öffentlichkeit gesprochen wird. Ist es wirklich sinnvoll, mit apokalyptisch anmutenden Zahlen wie 250 Millionen Klimaflüchtlingen im Jahr 2050 zu operieren oder wäre es nicht sinnvoller bzw. visionärer, Bewegungsfreiheit als elementaren Bestandteil von Klimagerechtigkeit in die Debatte einzuführen? Im Zentrum des Kurses werden Austausch und (Kleingruppen-)Diskussionen stehen, die Länge der Inputs wird sich an den Interessen der Teilnehmer*innen orientieren.

Info



Raum: Tent/Zelt 13

Track: Courses/Kurse
Sprache: De

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